Heute hat unsere Tochter auf ihrem Facebookprofil die folgenden „Tagebucheinträge“ veröffentlicht. Ich fand das ganz gut und habe das mal für Euch übersetzt und hier gepostet.
Es sind die Geschehnisse auf Bohol, einer Insel in den Philippinen. Aber man könnte das fast 1:1 auf Deutschland übertragen.
Nur damit ich das NIE vergesse …
13. März 2020 – Auf FB gelesen, dass Bohol für 5 Tage lang unter Gemeinschaftsquarantäne gestellt wird. Ich habe dann sofort ein Ticket für die Fähre nach Bohol für den nächsten Tag gebucht.
14. März 2020 – Nach der (Schul-) Prüfung meiner Tochter fuhren wir nach Hause nach Bohol.
16. März 2020 – Die Gemeinschaftsquarantäne in Bohol begann für 5 Tage, wurde jedoch verlängert (obwohl es überhaupt keine Probleme gab).
In den folgenden Tagen geschieht dann dies:
- Der Gaspreis ist auf 35,00 Peso gesunken
- Alle Schulen haben abrupt auf Online-Betrieb umgestellt.
- Regeln für Sicherheitsabstand auf dem Vormarsch.
- Klebeband auf den Böden in Geschäften, um Kunden (2 Meter) voneinander zu trennen.
- Restaurants geschlossen, Essen nur noch zum Mitnehmen.
- Begrenzte Anzahl von Personen in Geschäften.
- Nicht wesentliche Geschäfte & Betriebe werden geschlossen.
- Die ganze Sportsaison wird abgesagt.
- Konzerte, Führungen, Festivals, Unterhaltungsveranstaltungen – abgesagt.
- Hochzeiten, Familienfeiern, Feiertagsversammlungen, Beerdigungen – abgesagt.
- Online-Messen, Kirchen sind geschlossen.
- Einkaufszentren und Kinderspielplätze im Freien sind geschlossen.
- Mangel an Masken, Kleidern und Handschuhen für unsere Arbeiter an forderster Front.
- Mangel an Beatmungsgeräten für Schwerkranke.
- Panikkauf in Lebensmittelgeschäften
- Kein Alkohol, kein Händedesinfektionsmittel.
- Regale in Geschäften sind leer.
- Hersteller, Brennereien und andere Unternehmen wechseln ihre Produktlinien, um Visiere, Masken, Händedesinfektionsmittel und PSA herzustellen.
- Die Regierung hat Kontrollpunkte an den Grenzen zu jeder Provinz und alle nicht wesentlichen Reisen sind untersagt.
- Flugtickets sind billig, aber wir können nicht reisen.
- Tägliche Pressekonferenzen der IATF.
- Tägliche Updates zu neuen Fällen, Todesfällen und Heilungen
- Kaum noch Menschen auf den Straßen.
- Man sieht plötzlich viele Meschen, die draußen Masken und Handschuhe tragen.
- Wichtige Service-Mitarbeiter haben Angst, zur Arbeit zu gehen.
- Medizinische Außendienstmitarbeiter haben Angst, zu ihren Familien nach Hause zu gehen.
- „Bleib zu Hause“, „Flache die Kurve“, „Wir sind zusammen dabei“ und „Wir heilen als eins“.
Dies ist die neuartige Pandemie des Coronavirus (Covid-19), die am 11. März 2020 ausgerufen wurde
Warum schreibe ich diesen Status?
Eines Tages wird es in meinem Gedächtnis erscheinen und es wird eine jährliche Erinnerung sein, dass das Leben kostbar ist und wir die Dinge, die wir sehr lieben, nicht als selbstverständlich betrachten sollten.
Wir haben so viel! Sei dankbar. Sei nett zueinander – liebe einander – unterstützt einander…
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