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Über die hohe Kunst einen Ventilator zu kaufen

Standventilatoren

In meiner Zeit in Thailand und den Philippinen habe ich etwas Wichtiges gelernt: Wenn es darum geht etwas Technisches zu kaufen, dann mache ich das am besten selbst, um irgendwelche Eventualitäten und bösen Überraschungen, die dem Hirn eines oder einer Asiatin entspringen, von vornherein auszuschließen.

Sollte das mal aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein und ich muß meine Frau oder jemand anderen auf die Reise schicken, versuche ich aus den gleichen Gründen das Gewünschte so genau wie möglich zu beschreiben und ich überlege mir, was man bei dem Kauf alles falsch machen könnte.

Auch das schließe ich in die Beschreibung mit ein. Manchmal funktioniert das auch…

Neulich war mal wieder so ein Tag, wo ich mit Frau und Tochter in der Stadt war um diverse Sachen wie Kühlschrank, Bett und Backofen zu kaufen.

Haben wir alles gemeinsam gekauft, dann mussten wir uns trennen und Frau und Tochter sollten gemeinsam noch einen Standventilator kaufen

Unter Anwendung des Gelernten überlegte ich mir, was ich ihnen wohl für Anweisungen mit auf den Weg geben könnte um am Abend keine böse Überraschung zu erleben aber in Sachen Ventilator viel mir wirklich nichts ein was man da hätte falsch machen können.

Was ist ein Standventilator?

Das ist ein gewöhnlicher Ventilator auf einem ca. 1,5 m hohen Gestell, mit 3 Knöpfen für die verschiedenen Stufen und einem Ausschalter. Man stellt ihn auf, drückt auf einen der Knöpfe und schon bläst das Ding frischen Wind durch das Zimmer. Dann läßt man ihn in Ruhe und genießt die Frische Briese!

Als ich Abends nach Hause kam stand da ein Karton im Wohnzimmer mit dem Bild eines Ventilators drauf und der Aufschrift „2 in 1“! Mir schwante Böses.

Was sollte ein Ventilator außer Luft blasen noch so alles können? Vielleicht Saugen? Nein, das war es nicht! Diesen Ventilator konnte man nur sowohl als Standventilator als auch als Tischventilator benutzen, man brauchte nur die Zwischenstangen wegzulassen. Also erstmal Entwarnung.

Nach dem Abendessen machte ich mich daran das Ding zusammen zubauen. Dabei viel mir auf: Wo waren meine 3 Tasten und der Ein/Aus Schalter?

Stattdessen konnte ich ohne Brille erstmal nur eine Art „Bedienoberfläche“ ausmachen mit ein paar eingelassenen Lämpchen drin. Bei näherem Hinsehen (mit Brille) bemerkte ich dann 3 verschiedene Folienschalter aber es war zu dunkel um die Beschriftung lesen zu können.

Ein High Tec Ventilator!

Außerdem viel mir beim weiteren Auspacken eine Fernbedienung in die Hände! Das war es! Frau hatte wieder weit über das Ziel hinausgeschossen! Ein Ventilator mit Fernbedienung! Was hat das Ding gekostet? Na ja, zum Glück nur 1400,- Peso, mein Blutdruck sank wieder.

Also Fernbedienung in die Schublade (wir hatten keine Batterien dafür), Stecker in die Dose und blind auf die obere Taste gedrückt. Tatsächlich, er lief…. – für ca. 5 Minuten, dann blieb er plötzlich stehen. Schon kaputt? Das ging aber schnell!

Also nochmal Brille auf und mal genau die Beschriftung der Schalter gelesen: Das Ding hatte auch noch einen Timer, ein richtiger Hightec Ventilator. Ob man mit dem Teil auch ins Internet konnte?

Also nochmal von vorn: Timer durch mehrmaliges Drücken der 2. (unsichtbaren) Taste deaktiviert und mit der oberen Taste wieder eingeschaltet.

Mehrmaliges Drücken der gleichen Taste schaltete durch die verschiedenen Stufen des Ventilators und die 3. Taste war der Ausschalter, prima!

Aber: Hoffnungslos übertriebene Technik mitten im Dschungel und wenn die (überflüssige) Elektronik wegen der ständigen Feuchtigkeit den Geist aufgibt, kann man das ganze Teil wegschmeißen.

Was lernen wir daraus: Wir können sie nicht berechnen! Sie haben immer wieder was auf Lager was uns vollkommen überrascht, leider meistens im negativen Sinne.

Die Revanche kam aber am nächsten Tag als meine Frau das Ding einschalten wollte und ein paar Minuten brauchte um den richtigen (unsichtbaren) Schalter zu finden.

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