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Geschäfte machen auf den Philippinen

Ein gewisser „Heinrich“ schrieb mir gerade unter einen anderen Artikel hier folgenden Kommentar:

hallo, war 10 Jahre in Bohol, wo man sagt die sind alle so lieb und freundlich! alles bullshit, Lügereien und Verarschereien gehören Tagesordnung, wenn man weisse Nase hat ist man von vornherein der Reiche,ich habe alles verloren ,hatte alles in ein Bootsbetrieb gesteckt ,bis ich bankrott lief, mein Rat für Auswanderer: THE BEST BUSINESS IS NO BUSINESS, sogar die eigenen Familienmitglieder sind Weltmeister im Lügen! das einzige ich vermisse ists Klima, sonst NICHTS

Man kann förmlich fühlen, wie er sich beim Schreiben vor lauter Aufregung überschlagen hat. Ich möchte das zum Anlaß nehmen, mal kurz was über das „Geschäfte machen auf den Philippinen“ zu schreiben. Ich weiß auch, daß ich jetzt wieder gescholten werde, weil ich was Negatives über die Filipinos schreiben muß.

Auch ich neige dazu, den vielen Auswanderungswilligen, die auf den Philippinen leben wollen, zu raten, dort kein Geschäft zu betreiben. Zu undurchsichtig sind die Gesetze, um da legal als Ausländer ein Geschäft zu betreiben und auch öffentlich als Manager oder was auch immer aufzutreten. Lediglich die jenigen, die mit einer Filipina verheiratet sind, haben es etwas einfacher.

Dennoch, auch wenn man nur irgend ein kleines Familienbusiness aufzieht, ist man der Kultur des Landes und der Arbeitsweise der Einheimischen ausgeliefert.
Wer glaubt, daß man einfach eine bestimmte Summe investiert und den Rest des Geschehens dann in die Hände der an geheirateten Familie legen kann (die werden das schon machen…), der unterliegt einem Irrglauben. Filipinos sind nun mal keine Geschäftsleute, es sei denn, sie haben chinesische Wurzeln.

Mit der Pflege, Wartung und Instandhaltung von technischen Geräten jeglicher Art (Fahrzeuge, Boote etc.) haben sie nichts am Hut und wer da als Ausländer nicht in der Lage ist, selbst Hand anzulegen, dessen Geschäft wird sehr schnell „den Bach runter gehen“.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Engstirnigkeit der Einheimischen als Arbeiter. Ein Grund, warum ich selbst schon ständig mit meinen Handwerkern im Haus aneinander gerate, weil sie einfach gerade das machen, was sie wollen aber nicht das, was ich will und wofür sie von mir bezahlt werden. Es ist sehr schwer, sie von einer anderen, besseren Technik zu überzeugen als der, die sie einmal gelernt haben.

Wer da neben einem philippinischen Arbeiter steht und sich denkt: „Lass den mal machen, der weiß schon, was er tut“ , muß sich entweder schnell eines Besseren belehren lassen oder das ganze Geschäft und die Investition ist schneller kaputt, als es aufgebaut wurde.

Und noch ein Wort zu den „Lügengeschichten“! Ähnlich wie in Thailand ist die ganze Kultur hier darauf aufgebaut, das man sich den ganzen Tag über irgendwelche Geschichten erzählt und sich diese gegenseitig dann auch noch abnimmt. Wenn der philippinische Arbeiter zum Beispiel einen Vorschuß haben will, wird er das immer mit einer Geschichte  (Frau im Krankenhaus,  Kühlschrank kaputt, Moped kaputt, etc.) begründen.

Auf die Idee, das man einfach hergeht und (ohne besondere Begründung) nach einem Vorschuss fragt, kommen sie gar nicht erst. Wer da als Ausländer völlig unbedarft an diese, zum Teil, Horrorgeschichten herangeht und alles für bare Münze nimmt, wird schnell als „Mensch mit gutem Herz“ erkannt und infolgedessen gnadenlos ausgenommen. Sei’s drum…

Fazit: Wer schon unbedingt auf den Philippinen ein Geschäft betreiben will, sollte aufpassen, daß er damit nicht den  Einheimischen auf die Füße tritt. Genau gesagt also ein Geschäft betreibt, das eigentlich und typischerweise sonst nur von Einheimischen betrieben wird:  Bootsbetrieb, Jeepney/Bus Flotte, Taxiunternehmen usw. Viel bleibt da allerdings nicht mehr übrig.
Außerdem sollte man  selber wissen, was man da tut und nicht einfach in irgendein Familienmitglied investieren, von dem man annimmt , das es davon eine Ahnung hat… (Wenn zum Beispiel der Bruder der Frau angibt, ein Automechaniker zu sein und man richtet ihm kurzerhand mal eben eine Werkstatt ein).

Eine weitere Überlegung ist die, daß man sich mal ausrechnet, wie viele Monate oder Jahre man von dem Geld, das man da auf einen Schlag  investieren will, in Saus und Braus und ohne Kopfschmerzen auf den Philippinen leben könnte…
Ich wünsche allen weiterhin viel Erfolg beim Geschäfte machen auf den Philippinen.

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